Die unerwünschten Schweizer

30. April 2014

Jenische werden in der Schweiz als Menschen zweiter Klasse behandelt – obwohl sie das Bürgerrecht haben und Steuern zahlen.Die auch in einigen Medien geäusserte Haltung, dass die Polizeiaktion gerechtfertigt war, da die Fahrenden widerrechtlich einen Platz besetzt hätten, ist zynisch und entwürdigend. Zehntausende von Fahrenden starben im Zweiten W ...

Jenische werden in der Schweiz als Menschen zweiter Klasse behandelt – obwohl sie das Bürgerrecht haben und Steuern zahlen.Die auch in einigen Medien geäusserte Haltung, dass die Polizeiaktion gerechtfertigt war, da die Fahrenden widerrechtlich einen Platz besetzt hätten, ist zynisch und entwürdigend. Zehntausende von Fahrenden starben im Zweiten Weltkrieg in den Konzentrationslagern der Nazis. Bis zu Beginn der 1970er-Jahre trennte die schweizerische Stiftung Pro Juventute jenische Kinder gewaltsam von ihren Eltern, kasernierte sie in Erziehungsheimen oder verschacherte sie als «Verdingkinder» an Bauern, die sie als Billigarbeitskräfte missbrauchten.All diese Menschenrechtsverletzungen sind bis heute im kollektiven Gedächtnis der Fahrenden präsent.

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