Fahrende gelangen an den Kanton Thurgau

15. Juli 2014

Jenische fordern die Sanierung der Durchgangsplätze in den Thurgauer Gemeinden. Die zuständige Regierungsrätin will die Situation analysieren und mögliche Plätze auf kantons- oder bundeseigenem Boden prüfen.Die Radgenossenschaft der Landstrasse ersuchte die Thurgauer Regierung schriftlich um ein Gespräch über die Situation der Fahrenden im Kanton. ...

Jenische fordern die Sanierung der Durchgangsplätze in den Thurgauer Gemeinden. Die zuständige Regierungsrätin will die Situation analysieren und mögliche Plätze auf kantons- oder bundeseigenem Boden prüfen.Die Radgenossenschaft der Landstrasse ersuchte die Thurgauer Regierung schriftlich um ein Gespräch über die Situation der Fahrenden im Kanton. In der Folge trafen sich Vertreter der Fahrenden unter anderem mit Regierungsrätin Carmen Haag, Vorsteherin des Departements Bau und Umwelt.Das Gespräch sei erfreulich verlaufen, sagt Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft, gegenüber der Thurgauer Zeitung. Den Fahrenden sei es in erster Linie ein grosses Anliegen, dass die bestehenden Durchgangsplätze im Kanton Thurgau saniert werden, sagt er. Dieses Anliegen nahm Carmen Haag auf. Sie spricht von einem «aufschlussreichen Gespräch» mit Vertretern einer eher fremden Kultur. Der Kanton werde nun die Situation der Durchgangsplätze im Thurgau analysieren.Vier Durchgangsplätze für eine beschränkte Anzahl Wohnwagen gibt es im Thurgau, je einen in Kreuzlingen, Weinfelden, Frauenfeld und einen ganz kleinen in Märstetten. Die Fahrenden bemängeln hauptsächlich die dürftige Infrastruktur und die fehlende planungsrechtliche Sicherheit. Letzteres bestätigt auch Regierungsrätin Carmen Haag: «Die Plätze sind baurechtlich nicht verankert», sagt sie. Vielmehr sei die Nutzung durch die Fahrenden aus der Tradition gewachsen.Zwar ist die traditionelle Lebensweise der Fahrenden und ihr damit verbundener Bedarf an Stand- und Durchgangsplätzen im kantonalen Richtplan verankert. Dieser besagt jedoch nur, dass der Kanton die Gemeinden beim Errichten von solchen Plätzen unterstützt. Bis anhin hat noch keine Gemeinde davon Gebrauch gemacht. Carmen Haag überprüft aus diesem Grund auch die entsprechende Möglichkeit auf Boden in Kantons- oder Bundesbesitz.Im September findet das nächste Treffen mit den Fahrenden statt.

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