«Auch unsere Kinder brauchen Platz»

31. Mai 2014

Das Bündner Tagblatt war im Rahmen seiner Serie «Jenische in Graubünden» zu Besuch auf dem Durchgangsplatz in Bonaduz.Zwischen Hinterrhein und Autobahn, gerade bevor diese bei Bonaduz im Tunnel verschwindet, befindet sich der Durchgangsplatz «Nulez» für Schweizer Fahrende.«Wir kommen im Prinzip immer wieder auf die gleichen Plätze zurück», sagt ein ...

Das Bündner Tagblatt war im Rahmen seiner Serie «Jenische in Graubünden» zu Besuch auf dem Durchgangsplatz in Bonaduz.Zwischen Hinterrhein und Autobahn, gerade bevor diese bei Bonaduz im Tunnel verschwindet, befindet sich der Durchgangsplatz «Nulez» für Schweizer Fahrende.«Wir kommen im Prinzip immer wieder auf die gleichen Plätze zurück», sagt eine jenische Frau gegenüber dem Bündner Tagblatt. «Da es zu wenig Standplätze gibt, sind wir das ganze Jahr unterwegs», erklärt ein jenischer Mann. Standplätze werden ganzjährig für den langfristigen Aufenthalt, vor allem im Winter, gemietet. Durchgangsplätze dienen dem kurzen, befristeten Aufenthalt. Viele Durchgangsplätze seien im Winter geschlossen, was das Ganze auch nicht einfacher mache, fährt der Jenische fort. Früher habe es mehr Plätze gegeben, auch im Engadin, im Prättigau und in der Surselva.Mit dem Durchgangsplatz in Bonaduz sind die meisten zufrieden. Viele kommen schon seit ihrer Kindheit hierher. «Wenn es alle so wie Graubünden machen würden, wäre es super», sagt ein weiterer Jenischer. Er meint damit die Bereitstellung eines Platzes für Schweizer Fahrende in Bonaduz und für ausländische Fahrende in Domat/Ems. Ebenso fühlt sich ein älterer Herr in Graubünden gut empfangen. «Auch unsere Kinder brauchen Platz», sagt er. «Jede Gemeinde hat so einen kleinen Platz, es wäre kein Problem. Ein kleines Dorf wie Bonaduz konnte es machen. Wieso sind andere nicht fähig dazu?»Bündner Tagblatt, 31.5.2014