Schweiz tut sich schwer mit ihren Fahrenden

07. Mai 2014

Mit Dutzenden Fahrzeugen und Wohnmobilen haben Fahrende im April in der Hauptstadt Bern demonstriert und damit ein grosses Medienecho ausgelöst. Obwohl sie ein Recht darauf haben, stellen ihnen nur wenige Regionen Stand- oder Durchgangsplätze zur Verfügung.Statt der nötigen rund 80 Durchgangsplätze gibt es höchstens 45. Kaum besser ist die Situatio ...

Mit Dutzenden Fahrzeugen und Wohnmobilen haben Fahrende im April in der Hauptstadt Bern demonstriert und damit ein grosses Medienecho ausgelöst. Obwohl sie ein Recht darauf haben, stellen ihnen nur wenige Regionen Stand- oder Durchgangsplätze zur Verfügung.Statt der nötigen rund 80 Durchgangsplätze gibt es höchstens 45. Kaum besser ist die Situation bei den Standplätzen, wo die Fahrenden während den kalten Monaten bleiben könnten. Nur 15 Orte stellen ein Winterquartier zur Verfügung, nötig wären aber mehr als 40.Weil sie "die Nase voll haben von den leeren Versprechungen", fuhren die Mitglieder der "Bewegung Schweizer Reisende", mehrere Hundert Frauen, Männer und Kinder jedes Alters, im April in die Hauptstadt, um dort für ihr Anliegen zu demonstrieren.Die Dachorganisation der Fahrenden, die "Radgenossenschaft der Landstrasse", liess sich für die Demonstration nicht einspannen, distanziert sich aber auch nicht davon. "Die Aktion geschah nicht im Einklang mit uns", sagt deren Präsident Daniel Huber. "Wir versuchen, unseren Anliegen auf politischem Weg zum Durchbruch zu verhelfen." Bisher allerdings mit wenig sichtbarem Erfolg, gibt Huber zu und zeigt Verständnis für den Protest der renitenten Bewegung. "Es gibt ganz klar zu wenig Plätze". Abgesehen von Aargau, Graubünden, zum Teil auch St. Gallen und Zürich hätten die Kantone wenig Konkretes zustande gebracht. "Jetzt ist es halt soweit gekommen, dass die Fahrenden ihr Recht einfordern", sagt Huber.Zu den schwarzen Schafen unter den Schweizer Ständen gehört ausgerechnet der Kanton Schwyz, wo zahlreiche Jenische ihre Wurzeln haben.

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