Die Jenischen und die Sesshaften haben sich kulturell gegenseitig befruchtet und bereichert – ganz besonders in der Musik.Das «Bündner Tagblatt» berichtet in seiner aktuellen Serie «Jenische in Graubünden» darüber, dass die jenischen Musiker bei der Entwicklung der populären Tanzmusik eine bedeutende Rolle spielten. So haben im 19. Jahrhundert die ...
Die Jenischen und die Sesshaften haben sich kulturell gegenseitig befruchtet und bereichert – ganz besonders in der Musik.Das «Bündner Tagblatt» berichtet in seiner aktuellen Serie «Jenische in Graubünden» darüber, dass die jenischen Musiker bei der Entwicklung der populären Tanzmusik eine bedeutende Rolle spielten. So haben im 19. Jahrhundert die ländlichen Musikanten fast ausschliesslich zu den Fahrenden gehört. Fahrende und Jenische standen stets mit den sesshaften Bauern im Austausch – die meisten Feste, die von Sesshaften gefeiert wurden, feierten auch Jenische.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts unterschied man in Graubünden die «Fränzli-Musik» und die «Seppli-Musik». Die «Fränzli-Musik» geht auf den Geiger Franz-Josef Waser (1858–1895) zurück; die «Seppli-Musik» auf Josef «Seppli» Metzger (1817–1876), einen hervorragenden Klarinettisten. Auch Paul «Pauli» Kollegger (1872–1927) war ein jenischer Musikant. Seine Stücke beeinflussten die spätere Entwicklung der Bündner Ländlermusik.Bündner Tagblatt, 29.7.2014