Die Planung des Transitplatzes für ausländische Fahrende in Wileroltigen wird nach Angaben des Kantons Bern grossmehrheitlich wohlwollend aufgenommen.
SDA/sih; Der Bund
Die Einrichtung eines Transitplatzes für ausländische Fahrende an der Autobahn A1 bei Wileroltigen verläuft laut Behörden nach Plan. Im Rahmen der Mitwirkung zur Überbauungsordnung würden die meisten Anliegen aufgenommen. Eröffnet werden soll der Platz 2024.
In der Mitwirkung sei die Planung grossmehrheitlich wohlwollend aufgenommen worden, teilte der Kanton Bern am Freitag mit. Aufgrund der insgesamt acht Eingaben werden die Planungsunterlagen in einigen Punkten angepasst.
So wird die Dauer der Nutzung des Platzes nicht mehr auf einen Monat beschränkt. Dies gebe dem Kanton mehr Flexibilität im Umgang mit den Fahrenden. Weiter wird ein temporärer Sichtschutz eingerichtet, bis die Bepflanzung genügend gewachsen ist. Hingegen wird auf einen Erdwall rund um den Platz verzichtet.
Auch soll es zusätzliche Einrichtungen geben, um Schmutzwasser zu entsorgen. Dies wird nicht nur bei den Sanitäranlagen möglich sein, sondern auch direkt bei den Stellplätzen.
Gemäss der Stiftung Fahrende ist die Abwasserentsorgung auf Transitplätzen «eines der wichtigsten Themen» und für einen reibungslosen Betrieb von hoher Bedeutung. Zentral ist dabei etwa die Möglichkeit, auf dem Stellplatz zu waschen, da die fahrenden Familien ihre eigenen Waschmaschinen mitbringen.
Betriebskonzept folgt später
An der Mitwirkung teil nahm auch die Einwohnergemeinde Wileroltigen. Sie verlangte unter anderem verbindliche Regeln zur Platzaufsicht. Diese Fragen sollen im Rahmen der Erarbeitung eines Betriebskonzeptes vom zuständigen Regierungsstatthalter behandelt werden, schreibt der Kanton dazu.
Nach der Anpassung der Planungsunterlagen ist die öffentliche Auflage für 2022 vorgesehen. Nach Vorliegen der Baubewilligung könnte der Transitplatz im Jahr 2024 eröffnet werden. Die nötigen Mittel von 3,3 Millionen Franken haben die Stimmberechtigten im Kanton Bern im Februar 2020 gutgeheissen.
Mit dem Transitplatz an der Autobahn will der Kanton einen geregelten Aufenthalt von ausländischen Fahrenden ermöglichen und verhindern, dass diese an unerwünschten Orten Halt machen. Geplant sind Plätze für 36 Wohneinheiten. Die Fahrenden haben ein Depot und eine Platzgebühr zu entrichten.
Landesweit gibt es zu wenig Transitplätzen für ausländische Fahrende. Immer wieder kommt es zu Konkurrenzkämpfen um die knappen Plätze – und zu irregulären Landnahmen, die wiederum Konflikte mit der lokalen Bevölkerung nach sich ziehen.