Wiedereröffnung des Durchgangsplatzes Winterthur

10. September 2014

Nächste Woche soll der Durchgangsplatz in Winterthur wieder öffnen. Um ihn für Jenische attraktiv zu machen, wagt sich die Stadtpolizei juristisch in den Graubereich.Vor drei Wochen hatte die Stadtpolizei Winterthur den Durchgangsplatz für Fahrende neben der Deponie Riet auf unbestimmte Zeit geschlossen. Zu gross war die Menge an Unrat, den auslä ...

Nächste Woche soll der Durchgangsplatz in Winterthur wieder öffnen. Um ihn für Jenische attraktiv zu machen, wagt sich die Stadtpolizei juristisch in den Graubereich.Vor drei Wochen hatte die Stadtpolizei Winterthur den Durchgangsplatz für Fahrende neben der Deponie Riet auf unbestimmte Zeit geschlossen. Zu gross war die Menge an Unrat, den ausländische Fahrende auf und neben der Anlage hinterlassen hatten. Die Schweizer Jenischen waren längst weggezogen. Nun übernachteten in der Nacht auf Dienstag 16 Jenische zwischen 18 und 25 Jahren mit vier Gespannen auf dem geschlossenen Platz. Am Morgen darauf erteilte die Stadtpolizei den Jenischen vier Bussen à 50 Franken wegen verbotenen Campierens, und hielt sie an, den Platz bis am Abend zu verlassen. Schliesslich drückte die Polizei für einen friedlichen Kompromiss zwei Augen zu. Dank einer Ausnahmebewilligung dürfen die vier Gespanne bis Montagmorgen auf dem ehemaligen Halteplatz für Fahrende an der Holzwingertstrasse in Hegi bleiben.Der Entscheid, den Platz für ausländische Transitreisende zu sperren, sei ein Grund, warum sich die Wiedereröffnung verzögert hat. Mit dem kantonalen Amt für Raumplanung musste man abklären, ob der bewusste Ausschluss von Minderheiten das Gebot der Nichtdiskriminierung nicht verletzt. Bis Ende Oktober läuft nun die Testphase. Danach muss der Kanton in seinem Konzept für Fahrende aufzeigen, wie und wo er auch genügend Platz für ausländische Fahrende schaffen will. Die Parzellenmarkierungen und die Überwachungskamera auf dem Platz kommen weg. In Abklärung sei zudem, ob man 2015 den Platz auch für die Wintersaison öffne.

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