Während zweier Jahrzehnte gab Familie Keller in Oerlingen ihre Wiese für Fahrende frei. Nun aber hat der Gemeinderat dies unterbunden. «Diskriminierende Entscheide» wie dieser häufen sich, sagt die Radgenossenschaft.Während 20 Jahren durften Fahrende aus der ganzen Schweiz auf dieser Wiese haltmachen und dort für einige Tage oder Wochen leben. In d ...
Während zweier Jahrzehnte gab Familie Keller in Oerlingen ihre Wiese für Fahrende frei. Nun aber hat der Gemeinderat dies unterbunden. «Diskriminierende Entscheide» wie dieser häufen sich, sagt die Radgenossenschaft.Während 20 Jahren durften Fahrende aus der ganzen Schweiz auf dieser Wiese haltmachen und dort für einige Tage oder Wochen leben. In der landwirtschaftlichen Siedlung der Familie Keller holten sie Wasser, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag durften sie im Haus waschen und Strom beziehen. Ausschliesslich Schweizer Jenische hielten dort. Im Halbkreis geordnet, bildeten im Sommer bis zu 15 Wohnwagen ein eigenes kleines Dorf am Waldrand. Ruhestörung habe es aber nie gegeben. Seit diesem Jahr halten keine Fahrenden mehr bei Kellers.Gemeindepräsident Peter May bestätigt das Vorgehen. Man könne eine illegale Sache nicht akzeptieren, «nur weil es schon immer so war». Urs Glaus von der Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende sagt, er könne den Entscheid aufgrund der Rechtsgrundlage verstehen. «Aber wir appellieren an die Behörden, sich in diesem Punkt grosszügig zu zeigen.» Denn offizielle Durchgangsplätze für Fahrende sind rar.