Lernateliers für Kinder von Fahrenden

10. Mars 2015

Statt sie mit Bussen zu bestrafen, will die Stadt Bern die Fahrenden künftig motivieren, ihre Kinder in die Schule zu schicken.Ab August werden im Schulhaus Stapfenacker in Bümpliz neuerdings zwei Speziallehrkräfte angestellt, berichten die «SonntagsZeitung», «Der Bund» und die «Berner Zeitung». Künftig sollen die Kinder der Jenischen während der W ...

Statt sie mit Bussen zu bestrafen, will die Stadt Bern die Fahrenden künftig motivieren, ihre Kinder in die Schule zu schicken.Ab August werden im Schulhaus Stapfenacker in Bümpliz neuerdings zwei Speziallehrkräfte angestellt, berichten die «SonntagsZeitung», «Der Bund» und die «Berner Zeitung». Künftig sollen die Kinder der Jenischen während der Wintermonate acht bis zwölf Stunden die Woche in sogenannten «Lernateliers» unterrichtet werden. Der Schwerpunkt des Spezialunterrichts liegt im Schreiben, Rechnen und Französisch. Wenn die Eltern einverstanden sind, würden die Kinder während der Reisezeit im Sommer im Fernunterricht betreut.Laut Claude Gerzner, dem Pressesprecher der Bewegung der Schweizer Reisenden, sei es nicht so, dass Fahrenden ihre Kinder nicht bilden wollten. «Wir wollen sie bilden, ohne unsere Kultur zu verleugnen», sagt er.Ein anderer Versuch, das Projekt «Lernen auf Reisen» der Cooperation Jenische Kultur, wurde mangels finanzieller Unterstützung nach kurzer Zeit auf Eis gelegt. Venanz Nobel, Geschäftsführer der Cooperation, sieht darin auch die geringe Wertschätzung gegenüber Jenischen. Für ihn geht das neue Konzept der Berner Schulen in die richtige Richtung, sofern es die Jenischen selbst auch einbezieht und die Kinder dadurch nicht von ihren Schulklassen isoliert werden.SonntagsZeitung, 8.3.2015

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