Heute tragen die Medien zur Aufarbeitung des Unrechts bei, das Verdingkindern angetan wurde. Im letzten Jahrhundert thematisierte die Presse die Misshandlungen bloss ausnahmsweise.Urs Hafner relativiert in der «Neuen Zürcher Zeitung» die emanzipatorische Rolle der Medien als vierte Gewalt mit Blick auf ihre Geschichte im 20. Jahrhundert. In der Reg ...
Heute tragen die Medien zur Aufarbeitung des Unrechts bei, das Verdingkindern angetan wurde. Im letzten Jahrhundert thematisierte die Presse die Misshandlungen bloss ausnahmsweise.Urs Hafner relativiert in der «Neuen Zürcher Zeitung» die emanzipatorische Rolle der Medien als vierte Gewalt mit Blick auf ihre Geschichte im 20. Jahrhundert. In der Regel schwieg die Presse – wie die Gesellschaft. Dies zeigt etwa die Geschichte der Pro-Juventute-Aktion «Kinder der Landstrasse». Der «Beobachter» berichtete 1972 als erstes Medium darüber. Diese Berichterstattung stand im Sog des Zeitgeists, der Erschütterungen um «1968». Dabei hatten sich jenische Eltern und ihre Anwälte schon in den 1940er Jahren an die Presse gewandt, wie Sara Galle in ihrem Buch «Kindswegnahmen» nachweist; die Dissertation erscheint im Mai im Chronos-Verlag.