Schweizer Roma halten Mahnwache vor italienischem Konsulat ab

12. Juillet 2018

Schweizer Roma-Vertreter haben am Freitag vor dem italienischen Konsulat in Zürich eine Mahnwache gegen Ausgrenzung und Diskriminierung der Sinti und Roma in Italien abgehalten. Sie protestierten gegen einen Beschluss des Parlaments der norditalienischen Lombardei.Dieses hat grünes Licht für den Beginn einer Zählung der in der Region lebenden Roma ...

Schweizer Roma-Vertreter haben am Freitag vor dem italienischen Konsulat in Zürich eine Mahnwache gegen Ausgrenzung und Diskriminierung der Sinti und Roma in Italien abgehalten. Sie protestierten gegen einen Beschluss des Parlaments der norditalienischen Lombardei.Dieses hat grünes Licht für den Beginn einer Zählung der in der Region lebenden Roma und Sinti gegeben. Damit wurde der Regionalausschuss beauftragt, die legalen Roma-Siedlungen zu kontrollieren. Die Region Lombardei steht unter der Führung der rechten Lega.Die rassistischen Massnahmen von Innenminister Matteo Salvini und seiner rechtspopulistischen Lega hätten nicht nur in Italien, sondern auch bei den Roma in der Schweiz Wut und Empörung ausgelöst, heisst es in einer Mitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).Die Schweizer Roma-Vertreter fordern ein Ende der rassistischen Massnahmen und dass Italien endlich konkrete Schritte gegen die Diskriminierung der beiden Minderheiten ergreife. Die GfbV unterstützt die Mahnwache sowie das Anliegen."Es ist wichtig, dass wir als Schweizer Roma auftreten und unsere Solidarität zeigen", wird Muharem Savdo, Mitorganisator der Mahnwache, zitiert. "Roma sind Europäerinnen und Europäer wie alle anderen auch." Angela Mattli von der GfbV betonte, es sei wichtig, dass die besorgniserregende Situation der Sinti und Roma in Italien, die regelmässigen Hassreden und die Diskriminierung zum Thema würden.Laut GfbV leben ungefähr 150'000 Sinti und Roma in Italien - viele seit mehreren Jahrhunderten. Knapp die Hälfte besitzt die italienische Staatsangehörigkeit, die anderen stammen aus EU-Ländern. Von den Diskriminierungen betroffen seien insbesondere jene 25'000 Roma, die in staatlichen Lagern aus Wohncontainern oder ausgegrenzt ausserhalb der Städte in unwürdigen Elendsvierteln leben.9.7.2018, Schweizerische Depeschenagentur sda