Eine junge Generation von Fahrenden erhebt Vorwürfe gegen die etablierten Organisationen. Dabei geht es um mehr Stand- und Durchgangsplätze sowie um Subventionen.Der «Beobachter» machte Mitte Juli auf seiner Website publik, dass die Radgenossenschaft von Geldnöten und internen Querelen geplagt würde. Der mediale Wirbel um die angebliche Misswirtsch ...
Eine junge Generation von Fahrenden erhebt Vorwürfe gegen die etablierten Organisationen. Dabei geht es um mehr Stand- und Durchgangsplätze sowie um Subventionen.Der «Beobachter» machte Mitte Juli auf seiner Website publik, dass die Radgenossenschaft von Geldnöten und internen Querelen geplagt würde. Der mediale Wirbel um die angebliche Misswirtschaft des Präsidenten der Radgenossenschaft, Daniel Huber, rüttelte die «Bewegung der Schweizer Reisenden» auf. Der erst im November 2013 gegründete Verein trat darauf am 17. Juli in Zürich vor die Medien. Aktuar Reto Moser erklärte, dass dank den Demonstrationen in Bern und Biel im vergangenen Mai Öffentlichkeit und Politik auf die Probleme der Jenischen aufmerksam geworden seien. Präsident Mike Gerzner sagte, die etablierten Fahrenden-Organisationen würden vom Bund subventioniert, kümmerten sich aber nicht wirklich um die Jenischen.Namentlich kritisiert der Verein die «Radgenossenschaft der Landstrasse» und die «Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende». Beide Organisationen haben sich zum Ziel gesetzt, sich um eines der drängendsten Probleme der Fahrenden zu kümmern: den Mangel an Stand- und Durchgangsplätzen. Die Radgenossenschaft existiert seit 1975 und ist als Dachorganisation der Schweizer Fahrenden deren wichtigster Ansprechpartner für den Bund. Die Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende wurde 1997 vom Bund gegründet, um die Lebensbedingungen der fahrenden Bevölkerung zu verbessern.Urs Glaus, Geschäftsführer der «Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende», weist in der Ausgabe des «Landboten» vom 18. Juli die Kritik zurück. Die Stiftung habe alles ihr Mögliche unternommen, um die Lage für die Jenischen zu verbessern. Richtig sei aber, dass es noch immer zu wenige Stand- und Durchgangsplätze gebe.Gemäss Mediensprecherin Anne Weibel hat das Bundesamt für Kultur (BAK) Kenntnis von den Vorwürfen. Man sei mit den Organisationen im Gespräch. Das Kernanliegen des BAK sei es, dass den Bedürfnissen der Jenischen Rechnung getragen werden kann.