«Graubünden macht das sehr gut»

24. Aprile 2014

Die Berner Allmend, die derzeit von Fahrenden belegt ist, soll geräumt werden. Was läuft hier schief? Historiker Thomas Huonker erklärt.Auf der Kleinen Allmend in Bern ist es zum Konflikt zwischen Fahrenden und den Behörden gekommen. Ist es schwieriger geworden, in der Schweiz als Fahrender zu leben? Im Prinzip nein. Insbesondere das Fahren ist dur ...

Die Berner Allmend, die derzeit von Fahrenden belegt ist, soll geräumt werden. Was läuft hier schief? Historiker Thomas Huonker erklärt.Auf der Kleinen Allmend in Bern ist es zum Konflikt zwischen Fahrenden und den Behörden gekommen. Ist es schwieriger geworden, in der Schweiz als Fahrender zu leben? Im Prinzip nein. Insbesondere das Fahren ist durch die technische Entwicklung wie Mobiltelefone, Internet und Satellitenempfang erleichtert worden. Aber es gibt noch immer zu wenig Stand- und Durchgangsplätze. Das Problem wird durch den Föderalismus verschärft, weil die Kantone sehr unterschiedlich damit umgehen. Graubünden macht das hervorragend und hat Plätze ausgebaut, in anderen Kantonen gibt es gar nichts.Ist es denn nötig, dass alle Kantone Plätze für Fahrende anbieten? Ja. Zunächst verbietet die Bundesverfassung die Diskriminierung von Minderheiten, zudem muss sich die Raumplanung auch an den Bedürfnissen von Menschen orientieren, die einen anderen Lebensstil pflegen. Konkret sind Fahrende, vor allem Schweizer Jenische, auf ein engmaschiges Netz an Plätzen angewiesen, weil sie auf der Suche nach Kundschaft von Ort zu Ort reisen.

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