Nahaufnahme vom Platz in Nidau

07. Maggio 2014

Ein Jenischer erzählt von der Räumung auf der Allmend, seiner Identität und der Skepsis gegenüber Bern.Roman Waser, ist 43 Jahre alt, fünffacher Grossvater und Jenischer. Er wurde vor zwei Wochen bekannt, als er sich bei der polizeilichen Räumung am Kopf verletzte, als er gegen den Strassenrand gedrückt wurde. Er hat jetzt eine Narbe. «Sie war schl ...

Ein Jenischer erzählt von der Räumung auf der Allmend, seiner Identität und der Skepsis gegenüber Bern.Roman Waser, ist 43 Jahre alt, fünffacher Grossvater und Jenischer. Er wurde vor zwei Wochen bekannt, als er sich bei der polizeilichen Räumung am Kopf verletzte, als er gegen den Strassenrand gedrückt wurde. Er hat jetzt eine Narbe. «Sie war schlimm, die Vertreibung auf der Allmend», sagt Waser. «Ich habe seither keine Nacht richtig schlafen können. Wenn jemand klopft, habe ich Angst, es sei die Polizei. Die Enkelkinder sind geradezu traumatisiert. Sie wollen nicht mehr in unsere Busse einsteigen, da sie Polizeiwagen gleichen.» Waser erzählt, man habe ihnen bei der Räumung Nummern auf die Handgelenke geschrieben, ihnen Nummern gegeben, als sie kontrolliert wurden. «Man sagte, weil wir uns nicht ausweisen konnten. Dabei hatten die meisten die Identitätskarte vorgezeigt. Ich kam mir vor wie bei einer Deportation.» Trotzdem habe sich die Aktion, die vor allem von der jungen Generation getragen wurde, gelohnt, meint Waser. Er habe sie immer unterstützt: «Denn wenn es so weitergeht, weiss ich nicht, ob unsere Enkelkinder in zehn Jahren noch reisen können, wie wir das tun.»

weiterlesen